FAZ-Artikel: “Verzweifelt im Angestelltenland” mit Cathi Bruns, Sascha Lobo und Helge Meyer
Selbstständige haben es in Deutschland schwer. Bürokratie, rechtliche Unsicherheiten und gesellschaftliche Vorurteile sorgen dafür, dass viele den Schritt in die Selbstständigkeit scheuen oder sogar darüber nachdenken, das Land zu verlassen. So lässt sich wahrscheinlich der Tenor des FAZ/F.A.S-Artikels zusammenfassen in dem – neben Größen wie Cathi Bruns und Sascha Lobo – auch unser Vorstandsmitglied Helge Meyer zu Wort kommt.
tl;dr
- Deutschland = Angestelltenland
- Bürokratie und starre Regeln ersticken die Attraktivität der Selbstständigkeit.
- Fokus liegt auf Sozialpartnerschaft, nicht auf Förderung von Freelancern.
- Statusfeststellungsverfahren = Pain Point
- Rechtsunsicherheit und unklare Kriterien schrecken Auftraggeber ab.
- Ergebnis: Viele Unternehmen meiden Selbstständige komplett.
- Brain Drain incoming
- Besonders IT-Freelancer denken über Auswanderung nach.
- Junge Talente verlassen das Land und arbeiten aus dem Ausland.
- Agilität: Ungenutzte Innovationskraft
- Deutschland verliert Potenzial durch fehlende Unterstützung für Gründer.
- Selbstständigkeit wird mit Unsicherheit statt mit Aufstieg assoziiert.
Wichtige Zitate aus dem Artikel “Verzweifelt im Angestelltenland”
- Helge Meyer (IT-Berater, DBITS Vorstand):
- „In Deutschland fühle ich mich als Selbstständiger ignoriert und alleingelassen.“
- „Das Verrückte ist ja, dass diese ganzen Gesetze entstanden sind, um die Leute zu schützen. Und grundsätzlich finde ich das natürlich richtig. Aber viele Freiberufler werden gegängelt, obwohl sie offensichtlich vorsorgen können. Das ist aus meiner Sicht nicht fair.“
- „Man gewinnt den Auftrag für sich und muss dann eine Firma finden, die einen temporär anstellt und den Auftrag abwickelt. Man ist dann nicht frei.“
- „Der Staat will mich zum Angestellten machen – das will ich aber nicht.“
- Catharina Bruns (Selbstständigen-Aktivistin):
- „Das Statusfeststellungsverfahren ist ein Damoklesschwert, das über Freelancern schwebt.“
- „Die Selbstständigkeit wird hier mit Unsicherheit und Abstieg verbunden, mit dem Ausbrechen aus dem System, anstatt mit Aufstieg, Innovation und Emanzipation.“
- „Die Deutschen haben ein gestörtes Verhältnis zur Selbstständigkeit.“
- Sascha Lobo (Publizist und Strategieberater):
- „In vielen Elementen des Staats werden Selbstständige als eine Art Feind angesehen, dem man das Leben so schwer machen will wie möglich.“
- „Dieses Land braucht so dringend Unternehmerinnen und Unternehmer, Leute, die Bock haben, was zu machen.“
- Holger Schäfer (Arbeitsmarktexperte, IW):
- „Der rechtliche Rahmen in Deutschland soll prekär beschäftigte Selbstständige schützen. Aber in dem Bemühen, diese Regulierungen möglichst wasserdicht zu machen, trifft man eben auch viele andere, die diesen Schutz nicht benötigen.“
- Annette Dinkels (Physiotherapeutin):
- „Kein Angestellter muss auf seine Kapitalvorsorge Krankenkassenbeiträge zahlen. Das finde ich sehr ungerecht.“
Originalartikel zu finden unter FAZ.NET https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/verzweifelt-im-angestelltenland-110173432.html
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