IT-Selbständige schaffen Arbeitsplätze
In Deutschland denken viel zu viele Menschen, Selbständigkeit wäre etwas Unnatürliches. Sie glauben, dass man als normaler Mensch seinen Lebensunterhalt als abhängig Beschäftigter zu verdienen hat. Alles andere kommt ihnen verdächtig vor und mit zu viel Risiko behaftet. Diese Verbindung von Selbständigkeit mit (nicht steuerbarem) Risiko führt zu der unbegründeten Annahme, Selbständige lägen – früher oder später – dem Staat, also dem Steuerzahler auf der Tasche. Das ist ein Narrativ, das leider auch in den Köpfen vieler Politiker fest verhaftet scheint. Tatsächlich ist es jedoch so: IT-Selbständige schaffen Arbeitsplätze
- ICH-AG schafft nicht den erhofften Erfolg für Selbständige
- Zahlreiche steuerpflichtige Arbeitsplätze durch Selbständige
- Politik und Medien misstrauen dem Unternehmertum
- Steuerzahlungen der Selbständigen leisten Beitrag zur gesetzlichen Rente
- Politik, Medien und Öffentlichkeiten sollten Selbständige mehr schätzen
ICH-AG schafft nicht den erhofften Erfolg für Selbständige
Die wenigsten Angestellten denken daran, dass Selbständige Arbeitsplätze schaffen; und das nicht wenige. Mit der sogenannten Ich-AG schufen die Regierenden eine – leider nicht zu Ende gedachte – Möglichkeit, als Arbeitsloser Arbeit zu bekommen. Jemand, der sich selbständig macht, schafft mindestens einen Arbeitsplatz, nämlich den Arbeitsplatz für sich selbst.
Zahlreiche steuerpflichtige Arbeitsplätze durch Selbständige
Die Ich-AG ist Geschichte. Heute redet man von Soloselbständigen. Den Begriff “Soloselbständiger” mag ich nicht. Mir gefällt es wesentlich besser wie es im englischsprachigen Raum ausgedrückt wird: “self employed”. Übersetzt bedeutet das, jemand ist bei sich selbst angestellt. Und denkt man dies zu Ende, bedeutet das, es gibt etwa 2,23 Millionen Arbeitsplätze, die sich Menschen in Deutschland dadurch geschaffen haben, indem sich sich selbständig machten und bei sich selbst bei sich angestellt sind.
Die Zahl stammt aus den Erhebungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Die dazu veröffentlichte PDF-Datei kann hier heruntergeladen werden: BMAS – Selbstständige Erwerbstätigkeit in Deutschland (Aktualisierung 2020)
Die Zahl der Selbständigen in der IT ist wesentlich geringer. Sie wird oft mit etwa 125.000 angegeben. Aufgrund der Vielfalt der möglichen Tätigkeiten im IT-Bereich variiert diese Zahl in der Regel zwischen 90.000 und eben 125.00. Doch da diese Selbständigen in einem für die Zukunft unverzichtbaren Bereich arbeiten, sollten wir nicht unterschätzen, wie wichtig dieser Bereich für die technologische Entwicklung in Deutschland ist.
Politik und Medien misstrauen dem Unternehmertum
Nichtsdestotrotz stehen neben weiten Teilen der Bevölkerung auch die Regierenden und viele Politiker sowie Medienvertreter den Einzelunternehmern misstrauisch gegenüber. MDB Jana Schimke (CDU) – Ausschuss für Arbeit und Soziales sagt im Video („Hat Selbständigkeit in Deutschland eine Zukunft?“ ) bei Minute 21:54: “Es herrscht im Deutschen Bundestag relativ wenig Wissen über Ihren Alltag, über Ihren Lebensalltag, über Ihre Arbeitsweise, über das, womit Sie täglich zu tun haben.” Mit dem Wort “Ihren” hat sie den Vertreter der Selbständigen in der Diskussionsrunde gemeint.
Dann bei Minute 36:10: “Das haben wir bei Corona gemerkt, [dass die Verwaltung] wirklich auch ein Grundmissvertrauen haben in Selbständigkeit. Und viele politische Initiativen, die gehen nicht unbedingt von der Union (CDU) aus, sie gingen in der letzten Legislatur vor allem auch von der SPD aus, zielen darauf ab, Selbständigkeit faktisch abzuschaffen.”
Claudia Müller (Bündnis 90/Grüne, Mittelstandsbeauftragte und Ausschuss für Wirtschaft – Videozeit 23:58 sagt: “Der Blick auf Arbeit, auch auf moderne Arbeit ist weiterhin der: Arbeitende Menschen sind in sozialversicherungspflichtigen Angestelltenverhältnissen und alles andere ist atypisch und eigentlich nicht gewollt, und wird tatsächlich nicht richtig mitbetrachtet. Dabei hat sich die Arbeitswelt gerade in den letzten Jahrzehnten massiv gewandelt, und eigentlich das, was atypisch ist, wird immer typischer.”
Steuerzahlungen der Selbständigen leisten Beitrag zur gesetzlichen Rente
Es geht also darum, in Deutschland ein Bewusstsein dafür zu etablieren, dass Selbständige tatsächlich wichtige Arbeit leisten. Selbständige sind keine unverantwortlichen Abenteurer, die, weil sie angeblich nicht für ihre Altersruhezeit vorsorgen, dem Steuerzahler zur Last fallen. Im Gegenteil. Schon jetzt leisten sie durch ihre Steuerzahlungen einen Beitrag zur Auszahlung der gesetzlichen Renten. Die Renten werden derzeit zu etwa 30% aus Steuern finanziert. Und trotzdem tragen sich viele IT-Freelancer mit dem Gedanken, in die gesetzlichen Rentenversicherung einzuzahlen, auch wenn es mit Risiken verbunden ist.
Politik, Medien und Öffentlichkeiten sollten Selbständige mehr schätzen
Wir IT-Selbständigen sollten uns also dafür stark machen, dass Selbständige die Reputation bekommen, die ihnen zusteht. Gerade wir Selbständigen in der IT leisten ein hohen Beitrag zur technischen und wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes. Durch die teils hohe Steuerbelastung helfen wir die Renten der Angestellten ohne Gegenleistung zu finanzieren.
Deshalb wollen wir auch die Anerkennung erhalten, die uns zusteht. Deshalb arbeiten wir daran, unseren Ruf bei der Bevölkerung, den Politikern und Medienvertretern zu verbessern. Wir sind verantwortungsbewusste Bürger, von denen jeder mindestens einen Arbeitsplatz schafft. Einige von uns expandieren sogar und bieten viele Arbeitsplätze. Wir erinnern daran, dass auch Microsoft oder Google als Mini-Unternehmen angefangen haben.
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