Im Aufrag der Allianz für selbständige Wissensarbeit (ADESW) e.V. hat das Institut für Demoskopie Allensbach mehr als 1.500 IT-Selbständige zu Ihrer Selbständigkeit befragt. Bei der Umfrage ging es um die Motive, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, die Auftragslage und Auslastung. Des Weiteren wurden die Aspekte familiäre Situation, Alters- und Bildungsstruktur abgefragt und nicht zuletzt die Vermögens- und Einkommenssituation und die Altersvorsorge. Um es kurz zu machen – Die Selbständigen in der IT stehen in jeder Hinsicht bestens da.
Bewusst hilfsbedürftig definiert?
Wir kennen es. Die Politik verallgemeinert die Selbständigkeit von allein arbeitenden Unternehmern. Ständig wird unsere Selbständigkeit mit prekärer Beschäftigung gleichgesetzt. Um dies zu untermauern werden unbelegte Zahlen in den Raum gestellt. Ein dunkles Szenario von Altersarmut und Prekariat wird entworfen. Wir alle wissen, dass dies nicht der Realität entspricht. Das Gegenteil ist der Fall und regulierende Eingriffe der Politik schaden uns, weil diese unsere eigenständigen Entscheidungen und Handlungen beschränken.
Die Bezeichnung “Solo-Selbständige” hat sich etabliert, ein aus unserer Perspektive unglücklicher Begriff, da er Hilflosigkeit impliziert und eine desolater Situation suggeriert. Um aber die “Message” adressieren zu können, bleibt keine Wahl und wir müssen diesen Begriff (vorerst) ebenfalls verwenden, damit diejenigen, die über unsere Zukunft entscheiden, verstehen, worum es geht.
Pauschalisieren war gestern
In den zahlreichen Studien, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in der vergangenen Legislaturperiode in Auftrag gegeben hat, wurde unsere Berufsgruppe neben anderen gut situierten Selbständigen konsequent ungenau oder gar nicht betrachtet. Am Ende wurden pauschaliert alle sog. Solo-Selbständigen zusammengefasst und heraus kam ein schwammiges Bild, das viel Raum für Interpretationen in beliebige Richtungen zuließ.
Fakten untermauernde Zahlen, die unsere Situation in Bezug auf Einkommen und Altersvorsorge belegen, gab es von offizieller Seite nie.
Fakten sind das Jetzt
Mit der jetzt vorliegenden Studie des Institut für Demoskopie Allensbach in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) liegt nun erstmalig ein über jeden Zweifel erhabenes Werk vor, das auch von unserer Politik zur Kenntnis genommen werden muss.
Die Studie steht als Download frei zur Verfügung. Mitglieder des DBITS können diese auch in einer Print-Ausgabe bekommen. Bitte melden Sie sich per E-Mail im Backoffice.
Die Presse ist bereits auf die Studie aufmerksam geworden und hat darüber berichtet. Das lässt hoffen!
Handelsblatt vom 21.02.2018
Heise Online vom 22.02.2018